Keil- oder Streifeneinsatz an Hinterhose nähen #BE06
Wie ein Keil- oder Streifeneinsatz an die Hinterhose genäht wird, erkläre ich euch im folgenden Beitrag Schritt für Schritt. Der Streifeneinsatz verläuft über die gesamte Beinlänge, während der Keileinsatz in etwa in Gesäßhöhe endet. Viel Spaß beim Nähen!
1. Das wird benötigt
Schnittteile aus Oberstoff:
- Hinterhose (HH)- 1 Paar; Sattel oder andere Quernähte sind bereits verbunden
- Keil- oder Streifeneinsatz – 1 Paar.
Schnittteile aus Papier:
- Keil- oder Streifeneinsatz
Werkzeuge und Hilfsmittel:
- Stecknadeln oder Clips
Hier seht ihr die beiden Varianten – Streifen- und Keileinsatz – nebeneinander.
Auf den Schnittmusterteilen des Keil- oder Streifeneinsatzes ist gekennzeichnet, welche Seite an an Vorder- bzw. Hinterhose genäht wird. Achtet unbedingt auf die eingezeichneten Nahtzugaben. Beim Keileinsatz ist die Nahtzugabe an der Seite, die an die Hinterhose genäht wird, zum Beispiel geringer, als an der Seite, die später an die Vorderhose genäht wird.
2. Schnittkanten versäubern
Wenn ihr die Ansatznaht des Seitenstreifens später auseinander bügeln wollt, egal ob bei Keil- oder Streifeneinsatz, werden die Verbindungsnähte zuerst mit einer Overlock- oder Zick-Zack-Naht versäubert. Wollt ihr beide Nahtzugaben in eine Richtung bügeln, könnt ihr sie nach dem Nähen zusammen versäubern. Ihr solltet euch also zunächst ein paar Gedanken dazu machen, wie ihr die Nähte gestalten wollt.
Steppvarianten
In dieser Anleitung geht es um das Ansetzen des Einsatzes an die Hinterhose, also um die hier in rot dargestellten Nähte.
Das Zusammensetzen mit der Vorderhose (hier blau dargestellt) wird in den Anleitungen für die Anprobe und zum Schließen der Beinnähte erklärt. Betrachtet die angesetzten Seiteneinsätze als Teil der Hinterhose, wenn es um das Verbinden mit der Vorderhose geht.
Generell solltet ihr alle Übersteppungen erst nach der Anprobe machen, da ggf. noch Änderungen notwendig sind.
Wenn ihr später die vorderen Nähte in der ganzen Länge übersteppen wollt, wie hier jeweils bei Designvarianten 3 und 4 zu sehen, denkt daran, dass ihr die innere Beinnaht erst nach dem Schließen und Übersteppen der äußeren Beinnaht zusammennähen könnt. Diese kann dann auch nicht mehr übersteppt werden, da man mit der Nähmaschine nicht mehr an die gesamte Naht kommt.
Beachtet außerdem bei Variante 3, bei der auch auf der Vorderhose übersteppt wird, dass der Taschenbeutel zusammen mit den Nahtzugaben nach vorne umgebügelt wird, was besonders bei schwereren oder festeren Stoffen sehr dick werden kann. Außerdem wird durch die Steppung der Eingriff der vorderen Tasche etwas kleiner. Testet also vor dem übersteppen aus, ob ihr trotzdem noch gut in die Tasche greifen könnt.
Ich werde hier im Beispiel am linken Hosenbein den Keileinsatz und am rechten Hosenbein den Streifeneinsatz jeweils in Variante 1 nähen. Ihr müsst dann natürlich beide Hosenbeine symmetrisch arbeiten.
3. Keileinsatz annähen
Bei der Variante mit Keileinsatz werde ich die Naht ausbügeln, daher habe ich die Schnittkante hier versäubert. Ich lege den Keil nun rechts auf rechts auf die Hinterhose und stecke beide an der Verbindungsnaht zusammen. Dabei achte ich darauf, dass die Knipse genau aufeinandertreffen.
Nun nähe ich die Teile mit einem Geradstich und normaler Stichlänge zusammen und verriegele das Nahtende.
Wenn ihr die Naht später Richtung Einsatzstreifen bügeln und übersteppen wollt, wie bei Designvariante 4 zu sehen, wird sie nicht eingeschnitten. Wollt ihr sie nicht übersteppen und die Nahtzugaben auseinanderbügeln, muss sie, wie im nächsten Schritt erklärt, eingeschnitten werden.
Naht am Keil einschneiden
Nur die Nahtzugabe der Hinterhose wird am Keilansatz bis kurz vor die Naht eingeschnitten.
Anschließend können die Nahtzugaben auseinandergebügelt werden.
Wenn ihr die Naht überbügeln und später übersteppen möchtet, werden jetzt die Schnittkanten zusammen versäubert und in die entsprechende Richtung überbügelt.
Ihr seht hier den Verlauf der hinteren Seitennaht, die später mit der Vorderhose verbunden wird. Damit ist der Keilansatz fertig angenäht und ihr könnt die Hose nun zur Anprobe vorbereiten.
4. Seitenstreifen annähen
Da ich die Naht am Seitenstreifen hier im Beispiel später über- und nicht auseinanderbügeln möchte, habe ich die Schnittkanten noch nicht versäubert.
Ich lege den Einsatzstreifen rechts auf rechts auf die Hinterhose und stecke sie entsprechend der Knipsmarkierungen zusammen.
Ich hefte die Naht oder nähe ich sie mit einem Gradstich mit größtmöglicher Stichlänge zusammen. Dann bügele ich die Naht aus oder überbügele sie in die Richtung, in die sie später übersteppt werden soll. Damit ist auch der Seitenstreifen soweit vorbereitet, um die Hose zur Anprobe fertigzustellen.
Solltet ihr bei der Anprobe feststellen, dass die Hose zu eng oder zu weit ist, könnt ihr den Änderungsbetrag auf diese Naht und die Naht, die an die Vorderhose genäht wird, gleichmäßig verteilen.
Erst, wenn nach der Anprobe die Querteilungsnähte, wie z.B. der Sattel in der Hinterhose (wenn vorhanden) endgültig angenäht und übersteppt sind, nähe ich die Naht mit normaler Stichlänge zusammen und versäubere ggf. noch die Schnittkanten.
Je nach Designvariante bügle ich die Nahtzugaben auseinander oder in die Richtung, in der ich von der rechten Seite übersteppen möchte.
Dann ist auch der Streifeneinsatz fertig an die Hinterhose genäht!
Als nächstes wird die Gesäßnaht geschlossen. Macht dazu mit Schritt 6 dieser Anleitung weiter:
Falls ihr noch gar nicht so weit seid und vielleicht ganz vorn anfangen wollt, findet ihr hier noch einige Links: