Beinnähte einer Jeanshose nähen#BE02
Im folgenden Beitrag erkläre ich per Video und bebilderter Textanleitung, wie ich Schritt für Schritt die äußeren und inneren Beinnähte einer Jeanshose zusammen nähe und was es dabei zu beachten gibt.
1. Innere Beinnaht schließen:

Als erstes überlege ich, ob eine der Beinnähte an äußerer oder innerer Naht übersteppt werden soll. Auch wenn ich z.B. noch eine Tasche über die äußere Naht nähen möchte, müsste ich diese zuerst schließen. In diesem Beispiel werde ich die innere Beinnaht später übersteppen. Daher beginne ich auch damit, diese Naht zu schließen.

Ich lege hier die Hinterhose rechts auf rechts auf die passende Vorderhose. Dann stecke ich beide an der Kreuznaht der inneren Beinnaht zusammen. Das ist die Stelle, an der die Gesäßnaht der Hinterhose und die kurze Schrittnaht der Vorderhose aufeinandertreffen.

Falls ich eine mehr als knielange Hose habe, stecke ich zunächst den Bereich vom Saum bis zum Knips in Kniehöhe glatt zusammen.

Im oberen Bereich von Knie bis zur Kreuznaht muss die Naht der Hinterhose etwas auf die Länge der Vorderhose gedehnt werden. Diese Dehnung ist für eine bessere Passform in das Schnittmuster eingearbeitet.

Nun nähe ich die Naht mit einem Geradstich zusammen. Die Breite der Nahtzugabe erkenne ich an dem Knipsabstand am Saum- zur Beinnaht. In diesem Beispiel sind das 15mm. Wenn hier keine Knipsmarkierungen vorhanden sind, gilt die “Standard Nahtbreite” von 10 mm.


Die innere Beinnaht sowie die einzelnen Außennähte habe ich mit der Overlockmaschine versäubert.

Die Nahtzugabe der inneren Beinnaht überbügele ich nun in Richtung Vorderhose, da ich die Naht anschließend auf dieser Seite übersteppen möchte. Daher hatte ich beim Anbringen der Overlocknaht die Hinterhose nach oben liegen, so dass nun die “schöne” Overlockseite sichtbar ist.

Nun übersteppe ich die innere Beinnaht zuerst mit 2 mm und anschließend mit 8 mm Abstand von der Naht auf die Vorderhose. Da die äußeren Beinnähte noch nicht zusammengenäht sind, kann ich diesen Arbeitsschritt noch bequem ausführen. Daher die anfänglichen Überlegungen bezüglich der Reihenfolge, welche Naht ich zuerst schließe.

2. Äußere Beinnaht schließen:

Nun stecke ich jeweils die vordere auf die hintere Seitennaht rechts auf rechts zusammen.

Nun nähe ich die Naht mit einem Geradstich zusammen. Die Breite der Nahtzugabe erkenne ich an dem Knipsabstand an Saum/ bzw. Taille zur Beinnaht. In diesem Beispiel sind das 15mm. Wenn hier keine Knipsmarkierungen vorhanden sind, gilt die “Standard Nahtbreite” von 10 mm.

Zum Bügeln der Naht schiebe ich das Bein über ein Ärmelbrett. Wer kein entsprechendes Bügelgerät zur Verfügung hat, kann leicht improvisieren, in dem er z.B. ein Kissen ins Bein schiebt. Nun wird die Naht auseinander gebügelt. Daher habe ich diese auch schon zuvor einzeln versäubert.


Im oberen Bereich der Taschenbeutel überbügele ich die Naht in Richtung Hinterhose.

3. Steppung an Außennaht:

Jetzt kann ich die Hose auf die rechte Seite wenden. Die Seitennaht wird nun noch von oben bis zum Ende des vorderen Taschenbeutels übersteppt. Daher markiere ich mit Kreide das Ende des Taschenbeutels, was sich gut ertasten lässt.

Dann übersteppe ich die Naht mit 2 mm Abstand auf die Hinterhose.

Das Nahtende kann man mit Vor- und Rückstichen sichern. Hier im Beispiel arbeite ich mit einem ca. 8 mm langem Riegel. Ich drehe am Nahtende die Hose um und nähe den Riegel dann mit einem schmalen Zickzackstich mit 1,5mm Breite und 0,4 mm Abstand. Dieser Arbeitsschritt ist wieder ganz optional und designabhängig.

Im Folgenden findet ihr den Link zum nächsten Arbeitsschritt:
Falls ihr noch gar nicht so weit seid und vielleicht ganz vorn anfangen wollt, findet ihr hier noch einige Links: