Titelbild Konfektionsschnittmuster für den Zuschnitt vorbereiten

Schnittmuster in Konfektionsgrößen vorbereiten

Wie ihr ein Schnittmuster in Konfektionsgrößen für den Zuschnitt vorbereitet, erkläre ich euch in der folgenden Anleitung. Im ersten Teil erkläre ich, wie der Ebenendruck für A4- und A0-Dateien funktioniert. Habt ihr euer Schnittmuster schon ausgedruckt, könnt ihr direkt bei Punkt 7 weitermachen.

Wenn ihr eines unserer Mehrgrößenschnittmuster als E-Book gekauft habt, bekommt ihr zwei PDF-Schnittmusterdateien und eine PDF-Anleitung. Das Schnittmuster erhaltet ihr sowohl im A4- als auch im A0-Format. Die A4-Datei besteht aus mehreren Seiten, die ihr selbst ausdrucken und zusammenkleben könnt. Die A0-Datei (A0-Format in der Breite – die Länge kann – abhängig vom Schnittmuster – kürzer oder länger sein, als A0) muss auf einem entsprechenden Plotter ausgedruckt werden. Vielleicht habt ihr einen Copy-Shop in eurer Nähe, der die Datei ausdrucken kann, oder ihr schickt sie an eine Online-Druckerei, z. B. Die Plotterei.

Das Bild zeigt die verschiedenen Dateien.

Welches Format die jeweilige Schnittmusterdatei hat, könnt ihr am Ende des Dateinamens erkennen. Die A0-Datei enthält hier zusätzlich die Angabe der Seitengröße in mm, die für den Ebenendruck benötigt wird.

Beide Dateien enthalten für jede Konfektionsgröße PDF-Ebenen, die ihr einzeln ein- und ausblenden könnt. Ich nutze den Adobe Acrobat Reader, den ihr hier kostenlos herunterladen könnt.

2. Ebenen beim A4-Schnittmuster ein- und ausblenden

Das Bild zeigt die Navigationsleist im Acrobat Reader

Um die Ebenen eures Schnittmusters ein- und auszublenden, muss die entsprechende Navigationsleiste sichtbar sein. Diese befindet sich, je nach Programmversion und Einstellungen, am linken, rechten oder oberen Rand. Über die kleinen schwarzen Dreiecke – hier links und rechts mit einem roten Pfeil markiert – könnt ihr die Navigationsleisten ein- und ausblenden. Im Bild seht ihr das Symbol für die Ebenen in der linken Leiste ganz unten.

Das Bild zeigt die verschiedenen Schnittmuster-Ebenen.

Wenn ihr das Ebenen-Symbol anklickt, seht ihr alle im Schnittmuster enthaltenen Ebenen. Alle eingeblendeten, also sichtbaren Ebenen erkennt ihr daran, dass in dem Kästchen ein Auge angezeigt wird. Durch Klicken in das Kästchen können die Ebenen ein- oder ausgeblendet werden.

Standardmäßig werden die Schnittlinien aller Größen, also die Ebenen mit Größenbezeichnung, denen kein “F” vorangestellt ist, eingeblendet. Die Ebenen mit “F” sind die Nahtlinien der jew. Größen, wovon standardmäßig nur die kleinste Größe eingeblendet wird. Ganz am Ende der Liste findet ihr noch die Info-Ebene. Diese enthält Informationen, die für alle Größen gültig sind, z. B. die Bezeichnungen der Schnittteile. Es können auch Schnittteile oder Anlegelinien sein. Die Info-Ebene ist immer schwarz eingefärbt und Linien sind immer durchgezogen. Lasst diese Ebene immer eingeblendet.

Das Bild zeigt Naht- und Schnittlinie einer Größe.

Wenn ihr z. B. nur Größe 44 benötigt, könnt ihr die Schnittlinien aller anderen Größen ausblenden und die zugehörige Nahtzugabe, also die Ebene F-44, einblenden.

Das Bild zeigt mehrere ausgewählte Größen.

Wenn ihr die Schnittkanten für mehrere Größen aktiviert, weil ihr eine Schnittanpassung vornehmen möchtet, empfehle ich, immer die Nahtlinie für die kleinste aktivierte Größe einzublenden. So könnt ihr an der Differenz von der Nahtlinie zur Schnittkante erkennen, welche Nahtbreiten und Einschläge im Schnittmuster enthalten sind.

3. A4-Testseite drucken

Das Bild zeigt das gedruckte Testquadrat.

Druckt nun zunächst nur die erste Seite eures Schnittmusters aus. Auf dieser befindet sich immer ein Testquadrat, an dem überprüft wird, ob das Schnittmuster im richtigen Maßstab gedruckt wird. Länge und Breite des Testquadrats müssen exakt 10 cm betragen. Ist das der Fall, könnt ihr auch die restlichen Seiten ausdrucken. Ansonsten müssen die Druckereinstellungen angepasst werden.

4. Druckereinstellungen anpassen

Das Bild zeigt die Druckereinstellungen

Sind nicht beide Seiten des Testquadrats genau 10 cm lang, stellt den Maßstab in den Druckoptionen auf “original”, “tatsächliche Größe” oder “Maßstab: 100 %” ein. Je nach Druckermodell und Hersteller werden hier unterschiedliche Begriffe verwendet.

5. Schnittmuster zusammensetzen

Das Bild zeigt, wie die einzelnen Seiten des Schnittmusters angeordnet werden müssen.

Auf jeder Seite des Schnittmusters findet ihr im Hintergrund einen Buchstaben mit einer Zahl daneben, z. B. A1. Die Seiten werden so angeordnet, dass die Buchstaben nach unten und die Zahlen nach rechts aufsteigen.

Das Bild zeigt, welche Ränder der Seiten des Schnittmusters abgeschnitten werden.

Schneidet nun an den Blättern, die nach unten und/oder rechts eine Folgeseite haben, den unteren und/oder rechten Rand ab. Welche Seite die jeweilige Folgeseite ist, erkennt ihr auch an der Beschriftung in den Dreiecken, die wie Pfeilspitzen zur nächsten Seite zeigen.

Das Bild zeigt, wie die einzelnen Seiten des Schnittmusters zusammengeklebt werden.

Klebt dann die Kanten mit den Rändern der Folgeseiten zusammen, bis ihr den kompletten Schnittmusterbogen wie ein Puzzle zusammengefügt habt.

Das Bild zeigt ein komplett zusammengesetztes Schnittmuster.

6. A0-Schnittmuster zum Plotten vorbereiten

Das Bild zeigt ein A0-Schnittmuster mit mehreren Größen

Auch beim A0-Schnittmuster, das nur aus einer Seite besteht, ist es möglich, die verschiedenen Ebenen ein- und auszublenden. Wenn ihr nur einzelne Ebenen drucken lassen wollt erkläre ich euch hier, wie das funktioniert.

Das Bild zeigt einzeln eingeblendete Schnittmusterebenen.

Ich blende zunächst, wie oben für A4-Schnittmuster beschrieben, die benötigten Ebenen ein und alle nicht benötigten aus.

Das Bild zeigt die Auswahl der Druckeigenschaften

Nun brauche ich einen virtuellen PDF-Drucker, um eine neue Datei zu erstellen. Ich nutze hier den Drucker von PDF24, aber natürlich könnt ihr auch andere Produkte verwenden. Ich klicke neben der Druckerauswahl auf “Eigenschaften”, um die  notwendigen Einstellungen vorzunehmen.

Das Bild zeigt die Auswahl zum Drucken

Im Reiter “Papier/Qualität” klicke ich unten rechts auf “Erweitert”, um die Papiereigenschaften anzupassen.

Benutzerdefinierte Papiergröße auswählen.

Im Dropdown-Menu zur Papierquelle wähle ich “Benutzerdefinierte Seitengröße für Postscript” aus.

Das Bild zeigt, wo die Seitengröße eingegeben wird.

In dem Fenster, das sich nun öffnet, werden die Seitenmaße eingegeben. Wie oben schon kurz erwähnt, findet ihr diese am Ende des Dateinamens. Hier im Beispiel betragen die Breite 2760 mm und die Höhe 810 mm.

Die Maßeingabe erfolgt in mm.

Achtet darauf, dass die richtige Maßeinheit – Millimeter – ausgewählt ist und klickt dann zweimal hintereinander “OK”. Prüft nochmal, ob der Maßstab auf 100 % eingestellt ist und klickt dann auf “Drucken”. Nun kann die Datei als PDF gespeichert werden. Denkt daran, einen neuen Dateinamen zu vergeben, um die Basisdatei nicht versehentlich zu überschreiben. Ich habe hier den Zusatz “Plotterei42” (42 für die gewählte Konfektionsgröße) ergänzt.

Wenn ihr die neu erstellte Datei öffnet, enthält sie nur die von euch gewählten Ebenen. So könnt ihr die Datei zum Copyshop oder zur Online-Druckerei geben.

7. Schnittmusterteile ausschneiden und sortieren

Das Bild zeigt die markierten Schnittmusterlinien des Mehrgrößenschnittmusters

Schneide die einzelnen Formen = Schnittteile an den Außenlinien der ausgewählten Größe/Schnittkante aus deinem Schnittmusterbogen aus. In den smartPATTERN-Schnittmustern sind bereits alle Nahtzugaben enthalten.

Das Bild zeigt die nach Material sortierten Papier-Schnittteile mit zugeordneten Materialen.

Damit der Zuschnitt einfacher ist, sortiere ich die Schnittmusterteile nach Material. Die Informationen dazu findet ihr in der Beschriftung eines Schnittmusterteiles immer in der 3. Zeile | rechts in Großbuchstaben (siehe farbige Markierung in der Lupe). Das heißt, ihr sortiert alle Teile mit der  gleichen Materialbezeichnung, wie z. B. OBERSTOFF, EINLAGE, SCHABLONE usw., jeweils auf einen Stapel. Je nach Produkt kann es unterschiedliche Materialen geben. Mindestens einen OBERSTOFF hat aber jedes Modell.

Hier findet ihr einige Links zu den nächsten Arbeitsschritten: