Beitrag zur Anleitung über den Stoff Zuschnitt-DIY-Schere mit Stoffen

Der Zuschnitt von Stoffen und Materialien

Rund um das Thema Stoff und Zuschneiden kann man Bücher füllen und das wurde auch schon häufig gemacht. Daher werde ich hier in dieser Schritt für Schritt Anleitung nur einige Grundbegriffe erläutern und erklären, wie ein Schnittmuster von smartPATTERN aufgebaut ist. Grundsätzlich geht es darum, die Stoffe und Materialien in die Form der Schnittteile zurecht zuschneiden. Wie Ihr zuvor Euer Schnittmuster für den Zuschnitt vorbereiten könnt, habe ich in einem weiteren Beitrag erklärt.

1. smartPATTERN Schnittteile und dessen Beschriftung

Bei den smartPATTERN Schnittmustern sind bereits alle Nahtzugaben enthalten. Das bedeutet, die Schnittteile können direkt entlang der Außenkontur (der Schnittkante) aus dem Stoff ausgeschnitten werden. Die innere gestrichelte Linie, die in der Regel parallel zur Schnittkante verläuft, ist die Nahtlinie. Auch interne Markierungslinien werden gestrichelt dargestellt. Die kurzen, ca. 4 mm langen, rechtwinkligen Linien an der Schnittkante werden als „Knipse“ bezeichnet.

In der Abbildung seht ihr, nach welchem System die Schnittteile beschriftet sind:

Zeile 1: PRODUKT | NAMENSKÜRZEL
Zeile2 : Artikelnummer

Zeile 3: Schnittteilname | MATERIAL
Zeile 4: benötigte  Anzahl des Schnittteiles

Zeile 5 und 6: englische Übersetzung von Zeile 3 und 4

Die Produktbezeichnung und Artikelnummer ist auf allen Schnittteilen eines Schnittmusters identisch.

Erklärung der smartPATTERN Schnitteile und deren Beschriftung
Erklärung der smartPATTERN Schnitteile und deren Beschriftung

2. Stoffe vorwaschen und bügeln

vorgewaschener und gebügelter Stoff - um nachträglichem Einlaufen entgegen zu wirken
vorgewaschener und gebügelter Stoff - um nachträglichem Einlaufen entgegen zu wirken

Generell empfehle ich, Ober- und Futterstoffe vor dem Zuschnitt zu waschen und zu bügeln; denn manche Stoffe laufen beim ersten Waschen stark ein und es wäre doch schade, wenn Euer Werk danach nicht mehr passt! Sicherheitshalber solltet Ihr beim Stoffkauf abklären, wie die Materialien gepflegt werden sollen und ob und bei welcher Temperatur sie gewaschen und gebügelt werden können.

3. Lagepläne für Schnittteile

Lagepläne aus der Anleitung helfen beim Positionieren der Schnittteile auf dem Stoff
Lagepläne aus der Anleitung helfen beim Positionieren der Schnittteile auf dem Stoff

In der Nähanleitung findet Ihr Lagepläne zu den Materialien Eures Projektes (nicht von den Schablonen, diese dienen nur als Hilfsmittel). Diese Pläne sind Beispiele, wie Ihr die Schnittteile auf den Stoffen platzieren könnt und ob der Stoff dabei offen gelegt oder im Stoffbruch gefaltet wird. Diese Beispiel- Lagepläne beziehen sich jeweils auf die Stoffbreite, die in der Liste zu den Stoffverbräuchen angegeben ist. Diese Breite kann sich von der Breite Eurer Stoffe unterscheiden. Daher dienen diese Pläne nur zur Orientierung.  Über die „Namenskürzel“ könnt Ihr die Schnittteile zuordnen.

4. Offene oder gefaltete Stoff Auslage

gefalteter Stoff für doppellagigen Zuschnitt- mit rechter Warenseite nach oben sichtbar
gefalteter Stoff für doppellagigen Zuschnitt- mit rechter Warenseite nach oben sichtbar

Bei dem „offenen Zuschnitt“, liegt der Stoff offen in einer Lage aus; vorne und hinten ist die Webkante sichtbar. Bei dem „gefalteten Zuschnitt“ wird Webkante auf Webkante gelegt und das Material zur Hälfte gefaltet, so dass dieses in der Mitte umbricht. Diese „Umbruchkante“ wird auch „Stoffbruch“ genannt. Die empfohlene Zuschneide Art kann man in der Nähanleitung an den Lageplänen erkennen.

Beim Zuschnitt der Stoffe liegt die äußere Stoffseite (auch „schöne“ oder „rechte“ Warenseite genannt) nach oben, ist also sichtbar.  Das bedeutet in der Umkehr: die innere Stoffseite (auch linke Warenseite genannt) liegt in Richtung Tischplatte, bzw. bei gefaltetem Material nach innen.

Bei den Klebeeinlagen entspricht die Seite mit den Klebepunkten der „linken Warenseite“. Das heißt, diese liegen nach unten.

5. Ausrichtung der Fadenlauflinie zur Webkante

zur Webkante bzw. dem Stoffbruch ausgerichtete Schnitteile anhand der Fadenlauf Linie
zur Webkante bzw. dem Stoffbruch ausgerichtete Schnittteile anhand der Fadenlauf Linie

Wichtig beim Auflegen der Schnittmuster ist das Berücksichtigen des Fadenlaufes. Die Fadenlauflinie erkennt Ihr an der Linie mit der Pfeilspitze, zu dem ist sie auch mit „Fadenlauf“ beschriftet.
Die Schnittteile sollen so auf den Materialien platziert werden, dass die Fadenlauf Linie parallel zur Webkante, bzw. dem Stoffbruch verläuft. Hier kann man zum Justieren ein Maßband zur Hilfe nehmen, in dem man die Abstände zur Webkante abpasst. Besonders bei gemusterten, strukturierten oder glänzenden Oberstoffen kann es wichtig sein, dass auch die Pfeilspitze des Fadenlaufes an allen Teilen in die gleiche Richtung zeigt, dass heißt der Fadenlauf zeigt dann von oben nach unten.

6. Anzahl der Schnittteile

Nun geht es noch darum, die benötige Anzahl der Schnittteile zu berücksichtigen (siehe 4. Teile der Schnittteil Beschriftung). Wird ein Schnittteil als „Paar“, also einmal von links und einmal von rechts benötigt, wird es beim gefalteten (doppellagigen) Zuschnitt nur einmal aufgelegt und liegt dann nach dem Zuschnitt als „Paar“ vor. Beim offenen (einlagigen) Zuschnitt, muss man das Schnittteil einmal mit Schneidekreide oder Trickmarker aufzeichnen und für das zweite Teil, das Schnittteil um die Fadenlauflinie gespiegelt platzieren.

Teile die nur 1x benötigt werden, kann man beim gefalteten Zuschnitt dann nur durch die obere Lage zuschneiden.

Wenn alles platziert ist, werden die Schnitteile gegen Verrutschen gesichert. Man kann sie mit Stecknadeln feststecken oder einfach mit kleinen Gewichten beschweren. Als Gewichte kann man auch Haushaltsgegenstände, wie Tassen, Untersetzer etc. verwenden. Nun könnt ihr endlich zur Zuschneide Schere greifen und die Stoffe in entsprechende Formen schneiden.

positionierte Schnitteile mit Stecknadeln oder Gewichten auf dem Stoff vor dem Verrutschen sichern
positionierte Schnittteile mit Stecknadeln oder Gewichten auf dem Stoff vor dem Verrutschen sichern

7. Knipse und Kennzeichnung der Stoffseiten

Kennzeichnen der linken (inneren) Stoffseite nach dem Zuschnitt durch eine Markierung mit Schneiderkreide
Kennzeichnen der linken (inneren) Stoffseite nach dem Zuschnitt

Bitte übertragt auch die Knipse (das sind die kurzen, ca. 4 mm langen rechtwinkligen Linien an der Schnittkante), als kurze Einschnitte auf den Stoff. Diese dienen zur Orientierung und dem Zusammensetzen der Teile.
Sollten die rechte und linke Stoffseite schwer von einander zu unterscheiden sein, ist es ratsam, sich die linke Stoffseite durch ein Zeichen zu markieren.
Ich verwende hierzu Schneiderkreide und zeichne z.B. ein Kreuz oder das Namenskürzel als Kennzeichnung.

Das Papierschnittmuster lasse ich solange wie möglich auf meinem Stoff, da ich hier alle Informationen finde und mich besser orientieren kann. Aber nun geht’s endlich ans Nähen. Viel Spaß dabei!